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Die Geschäftsprozesse eines Unternehmens erstrecken sich oft über
mehrere Systeme. Um einen möglichst reibungslosen und
konfliktfreien Ablauf eines Geschäftsprozesses zu gewährleisten,
bietet es sich an, diese Systeme über EAI (Enterprise Application
Integration) zu integrieren. EAI Patterns wirken beim Aufbau eines
Integrationsnetzes unterstützend, indem sie Tipps und Ratschläge
geben. Die Geschäftsprozesse eines Unternehmens können als so
genannte Workflows betrachtet werden. Ein Workflow definiert die Art
und Weise, wann und wie verschiedene Dienste bzw. Systeme
miteinander interagieren. Dafür kann man die workflow-basierte
Sprache BPEL verwenden. Bildet man die oben erwähnten EAI Patterns
auf BPEL ab, so lässt sich dadurch das zwischen den einzelnen
Systemen gespannte Messagingsystem nutzen, um Geschäftsprozesse
umzusetzen. Der Vorteil gegenüber einer Erstellung eines
BPEL-Prozesses ohne Nutzung von EAI Patterns liegt darin, dass man
gebräuchliche Strukturen wie Router, Splitter oder Aggregatoren
wieder verwenden und deshalb nicht immer wieder aufs Neue
modellieren muss. Dieser Ansatz wurde in einer Diplomarbeit von
Florian Schebelle umgesetzt. Dieser entwarf ein Java Framework, mit
dessen Hilfe man einzelne EAI Patterns in BPEL-Code abbilden kann.
Aufbauend auf der Arbeit von Florian Schebelle soll in der aktuellen
Diplomarbeit ein Eclipsebasiertes Werkzeug entwickelt werden, mit
dem ein Workflow aus den verschiedenen Patterns graphisch
zusammengestellt werden kann. Ziel ist es, das Framework von Florian
Schebelle so weit möglich in das Werkzeug einzubinden. Mit dem
Werkzeug soll dabei nicht nur der entsprechende BPEL-Code erzeugt
werden, sondern auch die dazugehörige WSDL-Datei. Für die
Erstellung eines solchen Werkzeuges ist es nötig, einige
ausgewählte Patterns aus der Arbeit von Florian Schebelle genauer
zu untersuchen. Schwerpunkt bei der Untersuchung wird es sein, die
eingehenden und ausgehenden Parameter der Patterns zu bestimmen.
Über diese Parameter lässt sich unter anderem dann bestimmen,
welche Kombination von Patterns möglich ist. Unzulässige
Kombinationen sollen von dem zu erstellenden Werkzeug nicht
unterstützt werden. Außerdem muss bestimmt werden, wie die
gewählten Patterns vom Benutzer durch Einstellungen und Parameter
angepasst werden müssen. So muss bei einer eingehenden bzw.
ausgehenden Nachricht der Typ festgelegt werden, und bei einem
Router muss unter anderem bestimmt werden, wie viele Ausgänge
dieser besitzt und anhand welcher Kriterien geroutet wird. Das zu
erstellende Werkzeug soll also dem Benutzer die Möglichkeit geben,
Geschäftsprozesse mit Hilfe von BPEL, EAI Patterns und Web Services
zu erstellen. Diese kann der Benutzer über eine graphische
Oberfläche intuitiv zusammenstellen. Das Werkzeug unterstützt ihn
dabei, indem es unter anderem die benötigten Eingaben anfordert und
fehlerhafte Kombinationen verbietet.
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